Das Leitbild der Landeszentrale für politische Bildung für das Freiwillige Ökologische Jahr

wurde von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im FÖJ entwickelt und vom Direktor der Landeszentrale für politische Bildung verabschiedet.
Stuttgart, 17. Mai 2011

Präambel

Wir sind Teil der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und verfolgen in unserer Arbeit deren Grundsätze von Konsens, Ausgewogenheit und Indoktrinationsverbot. [1]

Die Prinzipien der „Nachhaltigen Entwicklung“, d.h. ökologische und soziale Gerechtigkeit für heutige und kommende Generationen verstehen wir als zentrale Herausforderung in allen Arbeitsbereichen. Das FÖJ ist ein jugendpolitisches Bildungsprogramm, das sowohl die Persönlichkeitsentwicklung und berufliche Orientierung der teilnehmenden Jugendlichen als auch die Förderung politischen Denkens und Handelns im Blick hat. Es soll die Jugendlichen motivieren und befähigen, ökologisch gebildete und politisch engagierte Mitglieder einer Bürgergesellschaft zu werden. [2]

1. Wir als Bildungseinrichtung

    • Die Bildung für nachhaltige Entwicklung ist die Grundlage unseres Bildungskonzeptes.
    • Das FÖJ bietet jungen Menschen den Raum, sich in einem realen Arbeitsfeld mit geschütztem Rahmen in einer neuen Lebensphase zu erproben und sich sowohl beruflich als auch persönlich zu orientieren. Durch unsere pädagogische Begleitung unterstützen wir diesen Prozess und fördern die persönlichen und ökologischen Kompetenzen der Freiwilligen.
    • Die Einsatzstellen haben einen wesentlichen Anteil an diesem Prozess. Wir unterstützen sie in ihren Aufgaben der Anleitung und Begleitung der Teilnehmenden.
    • Wir fordern unsere Teilnehmenden heraus, für andere Menschen, Themen und Meinungen offen zu sein und sich damit auseinanderzusetzen. Dies leben wir den jungen Menschen vor allem in den Seminaren aber auch in darüber hinausgehenden Kontakten vor. Die Teilnehmenden entscheiden selbst, welchen Auseinandersetzungen sie sich stellen wollen.
    • Wir sind kompetente Ansprechpersonen für Einsatzstellen und FÖJ-Teilnehmende gleichermaßen. Wir verstehen uns als deren Partner:innen.

    2. Wir als soziale Dienstleister

    • Wir verstehen uns als Servicestelle für Interessierte, für FÖJ-Teilnehmer:innen und Einsatzstellen. Hier sorgen wir für eine regelmäßige Erreichbarkeit und bieten qualifizierte Auskünfte, bemühen uns um eine rasche Beantwortung von Anfragen und arbeiten mit großer Sorgfalt.
    • Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Qualitätsstandards, die im Förderverein Ökologischer Freiwilligendienste (FÖF e.V.) entwickelt und verabschiedet worden sind, zu erfüllen.
    • Wir gestalten unser Angebot so, dass eine größtmögliche Gleichheit an Zugangs- und Beteiligungschancen auf allen Ebenen besteht.
    • Unser Anspruch ist es, ein möglichst vielfältiges Angebot unterschiedlichster Einsatzstellen und Erfahrungsmöglichkeiten an zu bieten.
    • Durch Öffentlichkeitsarbeit bei Messen, in Schulen und Berufsinformationszentren machen wir das FÖJ bekannter. Wir sind offen für Anfragen aus unterschiedlichsten Bereichen.

    3. Wir als Kooperationspartner

    • Wir arbeiten an der erfolgreichen Umsetzung des Freiwilligen Ökologischen Jahres zusammen mit dem Umweltministerium Baden-Württemberg, dem Bund der Deutschen katholischen Jugend sowie Diakonisches Werk Württemberg als weitere Träger in Baden-Württemberg, qualifizierten und kompetenten freien Mitarbeiter_innen und Seminarhäusern im Land.
    • Wir sind Mitglied im Bundesarbeitskreis der Träger des FÖJ (BAK). Wir nehmen an den jährlich stattfindenden Tagungen des BAK teil. Wir pflegen einen regelmäßigen Austausch mit den anderen Trägern des FÖJ und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
    • Im Vordergrund steht die Sicherung des Freiwilligendienstes in Qualität und Quantität. Wir bemühen uns um eine hohe Platzauslastung im FÖJ.
    • Uns stehen öffentliche Gelder für die Durchführung und Organisation des FÖJ zur Verfügung. Wir gehen verantwortungsvoll mit diesen Geldern um.
    • Die Haushaltsführung erfolgt unter der Überwachung durch die Verwaltung der Landeszentrale für politische Bildung.

    4. Wir als Team

    • Wir verstehen uns als Team, das gemeinsam an den Zielen des FÖJ arbeitet. Wir arbeiten kollegial und partnerschaftlich zusammen und pflegen einen offenen und fairen Umgang miteinander. Konflikte werden angesprochen und Lösungen gemeinsam gesucht. Wenn wir selbst nicht weiterkommen, holen wir uns Hilfe von außen.
    • In regelmäßigen Teamentwicklungen wollen wir unsere Beziehungen und Arbeitsabläufe im Team optimieren, um kreative Ideen und Innovationen entstehen zu lassen.
    • Wir begreifen unsere freien Mitarbeiter:innen als gleichberechtigte PartnerInnen bei der Konzeption und Gestaltung der Seminare.

    5. Wir als politisch Agierende

    • Durch eine aktive Beteiligung aller Teilnehmenden an der Vorbereitung und Durchführung der Seminare fördern wir demokratische Partizipation.
    • Durch eine institutionalisierte Interessenvertretung (Sprecher:innensystem) auf allen Ebenen wird den Teilnehmenden ein politisches Mitwirkungsrecht an der Weiterentwicklung des FÖJ auf Landes- und Bundesebene ermöglicht.
    • Durch ein Vertreter:innensystem auf Landesebene haben die Einsatzstellen ein politisches Mitwirkungsrecht an der Weiterentwicklung des FÖJ.
    • Wir beteiligen über einen Beirat Vertreter:innen relevanter Gruppen und der Politik an der Weiterentwicklung des FÖJ.

    6. Evaluation und Innovation

    • Durch regelmäßige Reflexionen und Selbstevaluation wollen wir unsere eigenen fachlichen und ökologischen Kompetenzen erhalten und weiterentwickeln. Wir tragen den sich stetig verändernden Rahmenbedingungen und gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung, indem wir unsere Konzeption regelmäßig überprüfen und weiterentwickeln.
    • Wir stellen uns externen Gutachten, um unsere hohe Qualität zu sichern und zu verbessern. Wir evaluieren unsere Arbeit regelmäßig, stellen die Ergebnisse dar und arbeiten mit ihnen weiter. Wir sind als Teil der Landeszentrale für politische Bildung in deren Evaluation eingebunden.

    7. Wir als Konsument:innen

    • Für unsere Veranstaltungen, insbesondere die Seminare, achten wir auf möglichst biologisch angebaute und fair gehandelte Produkte, sowie regionale, saisonale und verstärkt vegetarische Verpflegung.
    • Wir bemühen uns bei der Materialbeschaffung und Produkterstellung um die Berücksichtigung und Einhaltung ökologischer und sozialer Standards.

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    [1] Münchner Manifest vom 26. Mai 1997: Demokratie braucht politische Bildung - Zum Auftrag der Bundeszentrale und der Landeszentralen für politische Bildung

    [2] Vogel, Steffen: Freiwilliges Ökologisches Jahr, in Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. (Hrsg.): Fachlexikon der sozialen Arbeit (7. Aufl.), Baden Baden 2011, S. 318

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